Das Recht auf bildschirmfreie Kindergärten und Grundschulen

Neuer Review der WHO zu Mobilfunkstrahlung und Krebs

Bisher ist die Einstufung „potenziell Krebs erregend (2B)“. Die Studie von Mevissen et al. (2025) wurde von einem internationalen Team bekannter Experten erarbeitet, u.a. vom langjährigen Leiter der Krebsagentur IARC der WHO, Prof. Kurt Straif.

Das Studienergebnis von Mevissen et al. steht im Gegensatz zu den Verharmlosungen deutscher Behörden. Inzwischen haben internationale Experten das Ergebnis als Richtigstellung industriegetriebener Verharmlosungen begrüßt. Alles zu dieser Studie auf der Website unseres Kooperationspartners diagnose:funk.

Pressemitteilung des Bündnisses für humane Bildung vom 14. April 2025

Bildungsexperten fordern Korrektur des Koalitionsvertrag, weil „Bildungspolitik auf digitalen Irrwegen!“

Offenburg / Stuttgart, 14. April 2025. Das Bündnis für humane Bildung kritisiert, dass der neue Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD alte Irrtümer in neues digitales Gewand gießt – und damit die Bildungsprobleme in Deutschland verschärfen wird. Statt bewährter pädagogischer Konzepte soll erneut die Digitalisierung als Allheilmittel dienen. Weltweit machen Länder die Digitalisierung der Bildung rückgängig, der Koalitionsvertrag legt dagegen ihren Ausbau fest.

„Wer Ursachen der Bildungskatastrophe, u.a. die Digitalisierung, kennt und sie in Lösungen umdeutet, betreibt keine Politik, sondern Ideologie“, warnt Prof. Ralf Lankau, Sprecher des Bündnisses für humane Bildung. Der Koalitionsvertrag beschönige die Realität, ignoriere den Lehrkräftemangel und sichere das Geschäftsfeld Schule für die Tech-Konzerne. Lankau kritisiert, dass das Industrienarrativ „Ausbildung statt Bildung“ mit der einseitigen Orientierung an den MINT-Fächern zementiert wird. Die Abkehr vom humanistischen Bildungsideal sei eine Ursache der Bildungskatastrophe, denn immer weniger Schüler erreichten dadurch die Standards im Wortschatz, Sprechen, Lesen und Zuhören. Experten fordern dagegen schon lange den Ausbau der für die Bildung, Lern- und Intelligenzentwicklung zentralen Fächer Deutsch, Sport, Kunst und Musik.

Digitale Sackgasse statt pädagogischen Fortschritts

Studien weltweit – von der UNESCO bis zur britischen Regierung – belegen, dass Digitalisierung keine besseren Lernergebnisse bringt, sondern sogar schadet. „Trotz aller Erkenntnisse soll der DigitalPakt 2.0 durchgepeitscht werde,“ kritisiert Lankau. Mit der geplanten „Schüler-ID“, einem Bildungsverlaufsregister für jede Schülerin/ jeden Schüler und KI-gestützten Lernsystemen droht die totale Verdatung von Lern- und Bildungsbiografien. „Kinder sollen von Avataren am Bildschirm unterrichtet werden – ein Modell aus den Konzernzentralen von Google, Apple, Microsoft, SAP & Co.“, so Lankau.

„Der gläserne Schüler ist keine Vision, sondern ein Albtraum, den die Bundesregierung festschreiben will,“ ergänzt Peter Hensinger, 2. Sprecher des Bündnisses für humane Bildung. „Es ist ein Skandal, dass der Koalitionsvertrag keine Zeile zur Behebung des Lehrermangels enthält, denn Lehrerinnen und Lehrer sollen offensichtlich durch automatisiert agierende Computersysteme ersetzt werden“, kritisiert Hensinger.

Die gesamte Stellungnahme des Bündnisses für humane Bildung zum Koalitionsvertrag mit einer Kurzanalyse der Ursachen der Bildungskatastrophe und Alternativen steht auf:
https://die-pädagogische-wende.de/koalitionsvertrag-ursachen-loesungen/

Forderung: Bildung neu denken!

In einem vom Bündnis für humane Bildung initiierten Appell, den 75 Experten unterzeichneten und der am 14. März an die Verhandlungskommissionen von CDU, CSU und SPD weitergeleitet wurde, wurde ein Richtungswechsel in der Bildungspolitik hin zu einer Erziehung zur Medienmündigkeit gefordert, u.a. bildschirmfreie Grundbildung, ein Verbot privater Smartphones und digitaler Endgeräte an Schulen, mehr Lehrkräfte statt mehr Technik – und eine Bildungspolitik, die Kinder als Menschen sieht, nicht als Datensätze.

Das Bündnis für humane Bildung fordert von der vermutlich neuen Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) als erste Maßnahmen einen Stopp der Digitalisierung, die Annulierung des Digitalpaktes 2.0 und Smartphone- und Socialmedia-Verbote bis zum 16. Lebensjahr.

Das waren die Forderungen an die Koalitionäre:

  • Bildschirmfreie Grundbildung: Kitas, Kindergärten und Grundschulen bleiben in der pädagogischen Arbeit bildschirmfrei. Die negativen Erfahrungen mit Frühdigitalisierung in den skandinavischen Ländern, der fehlende Nutzen, das Ablenkungspotenzial und sogar negative Auswirkungen von digitalen Endgeräten im Unterricht für Lernprozesse, Aufmerksamkeit und Konzentration begründen den Einsatz analoger und manueller Medien und Techniken (Bücher, Schreiben auf Papier, Zeichnen). Der Digitalpakt Schule wird für Kita und Grundschule ausgesetzt.
  • Smartphone- und Social-Media-Regulierungen: An Kitas und Schulen wird ein bundesweites Verbot privater digitaler Endgeräte (v.a. Smartphones, Tablets, Wearables/Smartwatches) eingeführt. Die Mediennutzung im Unterricht in höheren Klassen wird altersabhängig beschränkt.
    Siehe dazu auch die Empfehlungen zu Bildschirmmedien für Kinder und Jugendliche von den ersten Lebensjahren bis zu Sekundarstufe II, 2024 veröffentlicht im Kinder- und Jugendarzt, dem Verbandsorgan des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Deutschlands.
  • Mehr Lehrkräfte statt mehr Technik: Notwendig sind für Kitas, Kindergärten und Schulen mehr Erzieher:innen und qualifizierte Lehrkräfte, Psycholog:innen, Schulsozialarbeiter:innen. Das analoge Spiel und Naturerfahrung, der Ausbau von Sport, handwerkliches Lernen, Musik und Theaterspielen müssen schon in der Grundschule im Lehrplan verankert werden.
  • Unabhängigkeit von Tech-Konzernen: Werden digitale Geräte im Unterricht gebraucht, werden ausschließlich von der Schule gestellte Geräte genutzt, der Zugang zu Webdiensten ist zu unterrichtsrelevanten Seiten („White List“) möglich. Nutzung von Open-Source-Software und Datenschutz-konformer IT in Schulen. Die IT-Branche darf keine Sitze in den Beratungsgremien der Bildungspolitik haben.

Der Appell der 75 Experten vom 12. März 2025 mit einem Konzept zur pädagogischen Wende ist abrufbar unter

https://die-pädagogische-wende.de/aufruf-bildungspolitik-2025

Pressekontakt: Ralf Lankau / Tel. 0781 / 205-349 / presse@aufwach-s-en.de

Bündnis für humane Bildung: Hochschullehrer, Wissenschaftler und engagierte Bürger gründeten 2017 das „Bündnis für humane Bildung“. Ihre Überzeugung lautet: Bildung lässt sich nicht digitalisieren! Digitale Instrumente können Bildungsprozesse nur unterstützen. Alternativen sind gefragt.

Website: http://www.aufwach-s-en.de

Bündnis für humane Bildung
als Interessengemeinschaft (IG) vertreten durch:
Prof. Dr. phil. Ralf Lankau und Peter Hensinger, M.A.

Prof. G. Teuchert-Noodt: Videovortrag und Artikel „Verbaut die digitale Revolution uns und unseren Kindern die Zukunft?“

Weltweit findet eine Diskussion über die Auswirkungen von Smartphones auf die Entwicklung von Kindern statt. Zu diesem Thema liegen Erkenntnisse aus der neurobiologischen Forschung vor.

Prof. Gertraud Teuchert-Noodt hat an ihrem Lehrstuhl an der Universität Bielefeld (Deutschland) in diesem Bereich geforscht. Ihre Ergebnisse stellte sie in dem Vortrag vor, der jetzt mit englischen Untertiteln verfügbar ist.

Das Video, alle Artikel und ein Interview zum Download unter:
https://www.diagnose-funk.org/aktuelles/artikel-archiv/detail&newsid=2205

75 Experten: Digitale Bildungspolitik beenden, Smartphone-freie Schulen!

Ein Appell von 75 Expertinnen und Experten aus Pädagogik und Medizin warnt die neue Bundesregierung eindringlich davor, im Bildungssystem weiterhin auf Digitalisierung zu setzen. Sie fordern einen Kurswechsel – zum Wohl der körperlichen und geistigen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Initiatoren des Appells sind u.a. der Medienpädagoge Prof. Ralf Lankau (Hochschule Offenburg), der Ordinarius für Schulpädagogik Prof. Klaus Zierer (Uni Augsburg), der Psychiater Prof. Manfred Spitzer (Uni-Klinik Ulm), der bekannte Kinder- und Jugendarzt Dr. Uwe Büsching sowie der Lehrer und Schulbuchautor Dr. Mario Gerwig (Basel).

Appell, Initiatoren und Erstunterzeichner:innen:
https://die-pädagogische-wende.de/wp-content/uploads/2025/02/01-aufruf-bildung_2025.pdf

Hintergründe:
https://die-pädagogische-wende.de/wp-content/uploads/2025/02/02-hintergruende-bildung-2025.pdf

Literatur und Quellen:
https://die-pädagogische-wende.de/wp-content/uploads/2025/02/03-literatur-bildung-2025.pdf

Material und Hintergründe zum Appell:
https://www.diagnose-funk.org/aktuelles/artikel-archiv/detail&newsid=2190

In ihrem Appell fordern die Experten den Stopp der digitalen Bildungspolitik und ein Smartphone-Verbot an Schulen. Die umfassend wissenschaftlich dokumentierten negativen Auswirkungen der Frühdigitalisierung auf Kinder und Jugendliche machen eine grundlegende Neuausrichtung der Bildungspolitik erforderlich. Daher schlagen die 75 Expert:innen in ihrem Appell Alternativen zur Nutzung digitaler Geräte und Medien in Kita, Grundschule und Unterstufe vor.

Sie betonen, dass die Entwicklung zu selbstbewussten Kindern und Jugendlichen ohne Digitalisierung deutlich erfolgreicher verläuft. Dadurch entwickeln sie die nötige Reife und Kompetenz, um digitale Medien ab der Mittelstufe reflektiert und verantwortungsbewusst einzusetzen, anstatt von Technologien, Geräten und Anwendungen großer Konzerne abhängig zu werden.

Altersbedingte Smartphone-Verbote und bildschirmfreie Kitas und Schulen bis einschließlich der Grundschulen müssen der Auftakt für eine pädagogische Wende in der Bildungspolitik sein. Im Anhang zum Appell werden Alternativen für eine moderne Bildungspolitik skizziert.

Harald Lesch und Klaus Zierer: Zurück für die Zukunft!

Lesch & Zierer fordern ein Smartphone-Verbot und eine pädagogische Zeitenwende.

Harald Lesch, Physikprofessor an der LMU München, prominenter Wissenschaftsvermittler, und Klaus Zierer, Ordinarius für Schulpädagogik an der Universität Augsburg fordern eine Revolution (!) im Bildungswesen, um die katastrophalen Zustände zu überwinden. Warum sofort ungesteuert werden muss, erläutern sie in einer 45-Minuten-Sendung im NDR und ihrem gemeinsamen Buch „Gute Bildung sieht anders aus“. Auch der Sozialwissenschaftler Prof. Tim Engartner fordert in seinem Buch „Raus aus der Bildungsfalle. Warum wir die Zukunft unserer Kinder gefährden“ eine sofortiges Umdenken. Die Bildungspolitik müsse sich vom Einfluss der Industrie befreien. Er stellt fest: Die Digitalisierung des Bildungswesens ist nicht die Lösung, sondern ein Teil des Problems.

Webseite: https://www.diagnose-funk.org/aktuelles/artikel-archiv/detail&newsid=2176

ELIANT unterstützt die pädagogische Wende mit dem Ziel, dem australischen Vorbild zu folgen und sich für eine altersgerechte Bildung im Umgang mit Social Media und den digitalen Endgeräten einzusetzen:

Aufforderung an die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ), sich dem Verbot kommerzieller, sozial nur genannter Dienste und privater digitaler Endgeräte (Smartphones) in Schulen anzuschließen.

in Australien wurde im November 2024 ein Gesetz verabschiedet, das kommerzielle Social-Media-Anwendungen erst ab 16 Jahren gestattet. Weltweit wird über entsprechende Verbote und altersabhängige Zugangsbeschränkungen diskutiert. Die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) hingegen spricht sich gegen ein Social-Media-Verbot aus – ohne auf die Begründung der australischen Regierung oder ähnliche Entscheidungen in anderen Ländern einzugehen. Junge Menschen hätten ein Recht auf „digitale Teilhabe“ – das ist die Argumentation der Plattformbetreiber.

Kultusministerien, Schulträger und alle öffentlichen Einrichtungen, die dem Schutz von Kindern und Jugendlichen verpflichtet sind, sollten sich stattdessen dem Verbot kommerzieller (!), sozial nur genannter „Social Media“-Dienste ebenso anschließen wie dem Verbot privater (!) digitaler Endgeräte in Schulen, damit wieder regulär unterrichtet werden kann. So wichtig informatische Bildung ist, sie muss technisch und inhaltlich in der Entscheidungsgewalt der staatlichen Bildungseinrichtungen liegen und alterskonform nach pädagogischen Prämissen vermittelt werden, statt Partikularinteressen der Datenökonomie der IT-Monopole zu bedienen.

Website: https://die-pädagogische-wende.de/wirtschaftsinteressen-vor-kindeswohl/

Das digitale Dilemma – der grosse Film zum Thema

Der Menschheit tun sich dank digitaler Entwicklungen grossartige Chancen auf. Gefahrlos können diese jedoch nur genutzt werden, wenn die möglichen gesundheitlichen Risiken bekannt sind und vermieden werden. Was zeigen die neusten wissenschaftlichen Studien und Erkenntnisse darüber auf? Der Dokumentarfilm informiert über den Einfluss digitaler Medien auf unser Leben:

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