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Europäische Allianz von Initiativen
angewandter Anthroposophie

DER Schock für alle Umweltbewussten: Neue Glyphosat-Zulassung in Europa steht bevor.

Was können wir jetzt tun?

Liebe ELIANT-Freundinnen, liebe ELIANT-Freunde,

Glyphosat ist gemäss WHO möglicherweise Krebs erregend und bedroht durch seine toxische Totalvernichtung alles pflanzliche Leben - ausser der jeweiligen Nutzpflanze, die es schützen soll. Für Insekten wie die Bienen ist es ein tödliches Nervengift und verursacht damit eine grosse Dezimierung der Vögel mangels Futter, es verunreinigt das Wasser, schädigt das Bodenmikrobiom und zerstört auf all diesen Wegen die Biodiversität. Am 25. Oktober stellte zudem das unabhängige, gemeinnützige Ramazzini-Institut die ersten Ergebnisse seiner globalen Glyphosat-Studie vor. Darin wurden auch Leukämiefälle bei relativ jungen Tieren festgestellt. Hinzu kommen die Bedenken hinsichtlich der Schädigung des menschlichen Mikrobioms und des Immunsystems. Dies findet in den Schlussfolgerungen der EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) jedoch keine signifikante Berücksichtigung.


Entscheid der EU-Kommission
Obgleich Umweltschutzorganisationen und die Weltgesundheitsorganisation WHO seit Jahren und zu Recht vor den Gefahren des Glyphosateinsatzes warnen, hat die EU-Kommission am 13. Oktober wie folgt abgestimmt: 18 Mitgliedsländer waren für eine Wiederzulassung für die Dauer von weiteren 10 Jahren; nur die drei Staaten Luxemburg, Österreich und Kroatien stellten sich eindeutig dagegen, und Deutschland, Frankreich, Belgien, die Niederlande, Bulgarien und Malta enthielten sich der Stimme. Es kam keine qualifizierte Mehrheit zustande.

Der Entscheid der Parlamentarier und die nächste Runde in der EU
Dass sich aber auch die EU-VolksvertreterInnen bei der Abstimmung im Umwelt- und Gesundheitssauschuss des EU-Parlaments für die Neuzulassung von Roundup/Glyphosat für weitere 10 Jahre entschieden haben wegen 2 fehlender Neinstimmen, das hat grosse Ernüchterung und viele Fragen hervorgerufen. Nichtregierungsorganisationen versuchen jedenfalls immer noch, die Mitgliedstaaten zu einem Nein zu bewegen. Der nächste Berufungsausschuss tagt am 16. November. Wenn keine qualifizierte Mehrheit zustande kommt, kann die EU-Kommission allein entscheiden – denn die Zuständigkeit liegt bei der Kommission. Da sie das aber in dieser sensiblen Situation nicht möchte, wird wahrscheinlich ein Kompromissvorschlag auf dem Tisch liegen, den Zeitraum auf 7 Jahre zu begrenzen, um Frankreich zu einem Ja zu bewegen.

EU-Bürger wollen schon lange ein Glyphosat-Verbot
Schon 2017 hatten eine Million EU-Bürger – darunter auch ELIANT und Demeter International - ein Glyphosat-Verbot gefordert. Daraufhin wurde die Erlaubnis nur um 5 Jahre verlängert, damit Zeit ist, nach Alternativen zu suchen und fehlende Daten objektiv und interessensfrei zu recherchieren. Den EU-Prüfern lagen jetzt die inzwischen auf etwas mehr als 2400 angewachsenen Studien und wissenschaftliche Artikel zur Begutachtung vor – die meisten jedoch von der Industrie beauftragt und finanziert, was gegen die Unabhängigkeit dieser Forschung spricht.
Die Vielfalt der Natur, eine reiche Biodiversität und gesunde Lebensmittel sind der Mehrheit der EU-BürgerInnen ein grosses Anliegen. Eine aktuelle repräsentative Civey-Umfrage des BUND in Deutschland ergab, dass 61% der BürgerInnen gegen eine Wiederzulassung von Glyphosat sind, und dass 57% der Befragten ein Glyphosat-Verbot wollen, auch wenn der Wirkstoff auf EU-Ebene wieder zugelassen werden sollte.

Was wir tun können
Es braucht mehr denn je die Initiative vieler, die sich zusammentun und auf Länderebene Druck auf die Politiker zur Reduktion des Glyphosats ausüben. Allein in Deutschland werden mehr als 4000 Tonnen davon versprüht – weltweit ist es fast eine Million!
Es braucht aber auch seriöse Medien, die bereit sind, regelmässig und wahrheitsgemäss über die Schäden an Natur und Mensch zu berichten – ebenso wie über die vielen möglichen Folgen von massenhaftem Einsatz modernster Gentechnologie. Denn gemäss des Prinzips der Subsidiarität wird es vermutlich an den Mitgliedsländern liegen, über mögliche Einschränkungen des Einsatzes von Glyphosat zu entscheiden. Auch wenn nicht ganz verboten werden kann, was in der EU zugelassen ist, so können die Länder doch wesentliche Restriktionen beschliessen.

In dieser Hoffnung grüsst Sie für das ELIANT-Team
Ihre Michaela Glöckler

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