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Europäische Allianz von Initiativen
angewandter Anthroposophie

Warum sich ELIANT in Afrika engagiert

Afrika leidet bis heute am meisten unter den Folgen der Kolonialisierung

Liebe ELIANT-Freundinnen, liebe ELIANT-Freunde,

Infolge der Kolonialisierung, die mit dem 15. Jahrhundert beginnt und den grössten Teil der Welt unter die Herrschaft der Europäer bringt, hat nicht nur die Globalisierung begonnen, die wir schätzen. Es sind durch Völkermord, Sklaverei und unsägliche zwischenmenschliche Grausamkeiten infolge rassistischen Denkens Wunden geschlagen worden, die sich tief in das kollektive Gedächtnis eingegraben haben und bis heute nachwirken. Zudem sind postkoloniale Probleme politischer, wirtschaftlicher und kultureller Art entstanden, die insbesondere in Afrika zutage treten in Form von Armut, Hunger und kriegerischen Auseinandersetzungen.

Was aber kann man der rassistischen Ideologie entgegensetzen, die ja nach wie vor global verbreitet ist? Was muss geschehen, damit eine Denkweise sich ändert, die den wirtschaftlichen Erfolg an der Gewinnmaximierung misst und nicht am Gemeinwohl für Mensch und Erde, das durch sie gefördert wird?

Die Antwort von ELIANT auf diese Frage ist, sich für eine Denk- und Handlungsweise einzusetzen, die die Entwicklung des einzelnen Menschen mit seiner Würde und Autonomie in das Zentrum von Leben und Arbeit stellt. Selbstverständlich sind materielle Bedürfnisse wichtig – es braucht aber auch eine Erziehung und ein Kulturleben, das die seelischen und geistigen Bedürfnisse pflegen und fördern kann. Denn ohne das Letztere kann nicht die notwendige Verantwortungskultur entstehen, die für ein demokratisches Rechtsleben und ein gemeinwohlorientiertes Wirtschaftsleben fundamental ist. Die Kulturinitiativen der angewandten Anthroposophie engagieren sich in dieser Richtung in den Bereichen Erziehung, Landwirtschaft, integrative Medizin, Kunst sowie im wirtschaftlich-sozialen Bereich. Daher ist es uns eine besondere Freude, dass dieses kulturelle Engagement jetzt zunehmend auch auf dem afrikanischen Kontinent gefragt ist. Kleinere und größere Initiativen, insbesondere im Bereich von Landwirtschaft, Heilpädagogik und Pädagogik finden sich bereits in über 30 von den 59 afrikanischen Ländern.

Was jedoch noch ganz am Anfang steht, ist die länderübergreifende Vernetzung der aktiven Menschen auf den verschiedenen Gebieten. Und so entstand 2018 eine Initiative, in der sich Vertreter aus 14 afrikanischen Ländern zusammengeschlossen haben, um ein All African Anthroposophic Training/AAAT zu organisieren. Das erste fand in Nairobi/Kenia statt. In den folgenden Jahren wanderte die Initiative nach Simbabwe, dann nach Tansania, dann nach der Covid 19-Unterbrechung nach Uganda und im August diesen Jahres fand das AAAT in Sansibar statt.

Man trifft sich in einem einfachen, möglichst ländlichen Tagungszentrum und arbeitet eine Woche lang intensiv zusammen, wobei Fachkurse, Kleingruppenarbeit und die Präsentation der verschiedenen Initiativen im Zentrum stehen. Für 2024 wird Namibia das nächste Gastland sein. Was die jeweils gut 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besonders begeistert, ist die freundschaftliche Atmosphäre, die keine Landes- und Kulturgrenzen kennt. Man begegnet sich vielmehr im gemeinsamen Interesse für eine tiefgreifende Humanisierung der Lebens- und Arbeitsbereiche, in dem die individuelle Entwicklung des einzelnen ebenso geachtet wird und Förderung erfährt wie das fachliche, soziale und ökologische Engagement.

Da in diesem Jahr einige Stiftungen in Deutschland und Holland aus verschiedenen Gründen die notwendige Unterstützung dieser interdisziplinären Weiterbildung nicht leisten konnten, hat sich ELIANT entschieden, diese wertvolle Initiative zu ihrem Projekt zu machen, für das wir Sie ganz herzlich um eine Spende bitten. Jede Spende wird zu 100 Prozent dieser Initiative gutgeschrieben und wird nachhaltig mithelfen, dass diese Arbeit "von Afrikanern für Afrikaner" nicht nur gut weitergehen, sondern auch wachsen kann. Denn die Teilnahmegebühren und die Anreise sind für viele, die gerne teilnehmen würden, bisher unerschwinglich.

In der Hoffnung, dass sie sich auch für dieses Projekt begeistern können, grüsst Sie herzlich für das ELIANT - Team

Michaela Glöckler

Hier können Sie die Arbeit von ELIANT unterstützen.