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Europäische Allianz von Initiativen
angewandter Anthroposophie

Würde und Freiheit für Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Liebe ELIANT-Freunde,

in diesem Mailing berichten wir über die Zusammenarbeit von ELIANT mit der Europäischen Kooperation für anthroposophische Heilpädagogik und Sozialtherapie (ECCE).

Die ECCE hat sich zur Aufgabe gemacht, die Interessen der Menschen mit besonderen Bedürfnissen auf europäischer Ebene so umfassend zu vertreten, wie sie sich aus den Erkenntnissen der Anthroposophie ergeben. ECCE wurde 1992 in den Niederlanden vom Council for Curative Education and Social Therapy gegründet.

Die am 3. Mai 2008 in Kraft gesetzte UN-Konvention über Rechte von Menschen mit Behinderungen (UNCRPD) unterstreicht dieses Anliegen. Dieser Wandel hin zum Recht auf Selbstbestimmung vollzieht sich vor allem aus ethischen Gründen und braucht unsere Wachheit, Empathie und Unterstützung, damit dieser Wandel kulturwirksam werden kann.

ELIANT dient den Zielen von ECCE

ELIANT setzt sich für die Wahlfreiheit und den Erhalt von kulturell wesentlichen Wahlmöglichkeiten aller Bürger ein. ECCE vertritt etwa 30.000 europäische Bürger mit besonderen Bedürfnissen. Die meisten sind nicht in der Lage, ihre Rechte einzufordern und brauchen hierfür die Hilfe von andern. ELIANT unterstützt dieses Anliegen mit seiner Million Unterschriften und derzeit 450.000 Empfängern unseres Mailings. Hier trifft das Goethewort zu: „Ein einzelner hilft nicht, sondern wer sich mit Vielen zur rechten Stunde vereinigt.“

So hilft ECCE

Die Mitglieder von ECCE bieten eine breite Palette von Möglichkeiten an: Arbeit und Praktika in Pflegeheimen und ambulanten Einrichtungen und Diensten, Unterstützung betroffener Familien, Hilfen im Haushalt, und berufliche Aus- und Weiterbildungen. Dabei gibt es vielfältige Therapieangebote, die über die medizinische Grundversorgung und Behandlung hinausgehen und die Lebensqualität der Betroffenen erhöhen: Massagen, Bewegungstherapien, Eurythmie-Therapie und verschiedene Formen von Kunsttherapien.

Aus diesem Grund setzt ECCE auch Anthroposophische Medizin und Therapien ein und arbeitet im Rahmen von ELIANT eng zusammen mit der biodynamischen Landwirtschaft sowie der Waldorf- Pädagogik. Gemeinsam sind dabei Erkenntnisse und Erfahrungen, dass der Mensch nicht nur der physischen Welt angehört, sondern auch einer geistigen, aus der heraus er sich die Grundlage für die notwendigen ethischen Massstäbe für den Alltag erarbeiten kann.

Mehr Informationen zu ECCE finden Sie hier.

In Lebens- und Arbeitsgemeinschaften die Würde und Freiheit eines jeden Menschen zu respektieren wird in den Gesprächen und Diskussionen zwischen Eltern, Heilpädagogen und Sozialtherapeuten immer zentraler.

Gemeinsam suchen sie nach der geeignetsten und achtsamsten Führung der Menschen mit besonderen Bedürfnissen, und nach deren innerstem geistigen Kern. Dies sind seit 1924 die zentralen Themen der Heilpädagogik und Sozialtherapie auf anthroposophischer Grundlage.

Ein Beispiel erfolgreicher Lobby-Arbeit der Allianz ELIANT und ECCE in Brüssel

Um die Europäische Kommission in Brüssel auf die Heilpädagogik und Sozialtherapie aufmerksam zu machen, hat ECCE verschiedene Kommissare und Departementsleiter zu ihren Kongressen eingeladen, einige sind als Hauptredner aufgetreten.

Zusammen mit anderen Organisationen ist ECCE am Erarbeiten des so genannten „Schatten-Reports“. Dieser Bericht debattiert den offiziellen EU-Bericht und ist Teil des vorgegebenen Vorgehens, dass Nicht- Regierungsorganisationen der UNO einen „Schatten-Report“ vorlegen können. Der Report wird im Frühling 2014 publiziert. ECCE wird die geforderte rechtliche Gleichstellung der Menschen mit besonderen Bedürfnissen ausführlich begründen. Denn Behinderung ist eine Frage von Rechten sowie Ethik und nicht des freien Ermessens.

Die vielgestaltige und multikulturelle Gesellschaft

Nachhaltige Eingliederung ist der Ansatz, um Kindern und Erwachsenen mit Lernbehinderungen eine erfolgreiche und dauerhafte Lebenssituation zu ermöglichen. In unserer vielgestaltigen und multikulturellen Gesellschaft ist dies nur möglich, wenn seitens der Bürger die Offenheit und der Wille zur Zusammenarbeit und Anerkennung der Menschen mit besonderen Bedürfnissen besteht. Wir freuen uns über jeden einzelnen, der uns hilft, für diese Ziele zu arbeiten.

Herzlich
Michaela Glöckler, Ueli Hurter und Susanna Küffer Heer (Executive Committee); Michaela Sieh (Projektmanagement)